
Wenn man hört und sieht, wie häufig Nachlässigkeit, Laisser-Faire-Haltung und falsche Prioritäten Fehler, Nichtqualität und Verschwendung verursachen, stellt sich die Frage, wie es um die Qualitätskultur in manchen Organisationen bestellt ist. Oft wird über Qualitätskultur, Unternehmenskultur, Führungskultur und Fehlerkultur gesprochen, ohne dabei konkretes und greifbares Wissen zu vermitteln. Gerade dort, wo das Fehlen von Kultur beklagt wird, bleibt es unklar, wie man sie erreichen, ausbauen und verbessern kann. Die Unternehmenskultur scheint schwer zu fassen zu sein.
Leitbilder sind in vielen Fällen verfügbar. Allerdings bleibt unklar, wie effektiv sie tatsächlich sind. Bei Analysen oder Diskussionen zum Thema Leitbild stellt sich oft die Frage, was sich nach der Veröffentlichung des Leitbildes verändert hat. Die Antworten bewegen sich meist zwischen Unverständnis und Hilflosigkeit. Veröffentlichung ist oft der einzige Schritt zur Operationalisierung. Ob die Führungskräfte nun anders agieren oder die Werte besser verkörpern und vermitteln, bleibt unklar. Eine bessere Unternehmenskultur oder Qualitätskultur ist oft nicht erkennbar.
In Bezug auf Kulturthemen sind viele Führungskräfte und Qualitätsmanager oft unsicher und unsensibel. In der Ausbildung lernen sie meist fachliche Grundlagen, Organisationslehre und Führungslehre, aber wenig über Unternehmenskultur. Kulturthemen werden oft als weiche Themen bezeichnet, obwohl sie für den Erfolg eines Unternehmens genauso wichtig sind wie andere Themen. Die erforderlichen Kompetenzen sind genauso greifbar wie andere, aber oft fehlen die Methoden, um das Thema effektiv anzugehen. Menschen, die menschliches Verhalten verstehen, lenken und verändern können, sind in Führungspositionen selten anzutreffen oder werden durch anders tickende Führungskräfte in ihrer Wirkung als Kulturschaffende eingeschränkt.
Im Teilthema Qualitätskultur kommen noch erschwerende Regelwerke hinzu, die das Qualitätsmanagement über Jahrzehnte geprägt haben. ISO 9004 berücksichtigt den Begriff Kultur meistens nur als zu berücksichtigenden Einflussfaktor und einmal unter dem Aspekt des Gestaltens der Kultur. Die Qualitätspolitik ist oft auf dem Papier geblieben und die Umsetzung schwach.
Aus praktischer Erfahrung gibt es zwei Handlungsfelder und einen zentralen Treiber, um Unternehmenskultur und Qualitätskultur aktiv zu gestalten. Die Operationalisierung handlungsleitender Werte und die Ausgestaltung von Beziehungen sind wesentlich.
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